Compliance im Fokus
Aktuelle Diskussionen über das Fehlverhalten von Managern großer Konzerne haben auch auf Seiten des Gesetzgebers für Reaktionen gesorgt. Nicht unbeteiligt davon geblieben ist die Werbeartikelbranche. Sie muss sich mit einigen Veränderungen des Marktes auseinandersetzen, welche vielfach falsch interpretiert werden. Aus gegebenem Anlass haben wir deshalb ein Interview mit Holger Kapanski geführt, Geschäftsführer beim Werbemittelverbund DIE6 in Hagen.
Wie stehen Sie zu dem Thema Compliance? Wird es künstlich hochgepusht?
Kapanski: Das Thema Compliance ist vom Grundsatz her ein gut gemeinter und richtiger Ansatz, um Korruption zu vermeiden. Aktuell wird es aber in der Wirtschaft nahezu der Lächerlichkeit Preis gegeben. Viele Unternehmen verstecken sich hinter der Begrifflichkeit, um eine Begründung für Abläufe zu finden, die sich in der täglichen Praxis verselbstständigt haben. Dass sich bereits ein neuer Unternehmenszweig des Compliance Managers entwickelt hat, der sich explizit mit der Thematik der Werbeartikel beschäftigt, zeigt die absolut überzogene Entwicklung. Ich halte dies für kontraproduktiv. Anstatt etwas in Markenkommunikation und Werbung zu investieren, wird das Geld nun an falscher Stelle eingesetzt.
Grundsätzlich ist der Gedanke der Korruptionsvermeidung zu begrüßen. Eigentlich bedarf es nur eines gesunden Menschenverstandes, um „Bestechung“ von nachhaltiger Werbeaktivität zu unterscheiden. Der Gesetzgeber hat bereits sinnvolle Grenzen gesetzt, warum nun diese nicht nachvollziehbare Überregulierung?
Nachgewiesen ist, wer zum Beispiel auf Grund der Compliance den Einsatz der Werbung - insbesondere von Werbeartikeln - vernachlässigt, der riskiert nachhaltige Einbußen in Markenaufbau und Imagepflege. Zudem leidet die Kundenbindung und Neukundenakquisition. Ans Herz legen möchte ich daher allen die neueste Werbewirksamkeitsstudie. Die Ergebnisse zeigen, wie intensiv die Werbewirksamkeit von Werbeartikeln ist. Die wesentlichen Fakten haben wir in einer Broschüre „Werbeartikel wirken besser“ zusammengestellt. Diese Broschüre kann bei uns kostenlos angefordert oder einfach im Internet herunter geladen werden.
Fakt ist, dass viele Firmen nur noch Geschenke im Wert von bis zu fünf Euro akzeptieren. Wie kann man da noch wertig sein?
Kapanski: Es gibt viele werbewirksame Werbemittel, die auch mit einem Wert bis fünf Euro hervorragend eingesetzt werden können. Aber betrachten wir die Frage einmal anders herum. Stellen Sie sich vor, Sie sind der Empfänger. Bewerten Sie selbst, was Sie als gut empfinden. Genau aus dieser Perspektive sollte jeder Einsatz von Werbeartikeln betrachtet werden. Bei einem Mailing ist ein so genannter Streuartikel vielleicht genau der richtige Lösungsansatz. Diese Artikel sind im Preis-Leistungsverhältnis und vor allem von der Werbewirkung unschlagbar. Artikel sind auch bis zu einem Wert von fünf Euro durchaus gut einzusetzen. Wenn Sie sich dann ein Dankeschön zum Jubiläum oder für die hervorragende Zusammenarbeit vorstellen, dann darf es hierbei sicherlich auch etwas teurer werden. Die wichtigste Frage ist immer: „Wie würden Sie sich als Empfänger fühlen?“
Wie gehen Ihre Mitgliedsunternehmen mit der Herausforderung um?
Kapanski: Alle Mitgliedshäuser setzen hier auf intensive Beratung. Zielsetzung dabei ist es, den richtigen Werbeartikel für den jeweiligen Einsatzzweck zu ermitteln. Es geht schließlich darum, einen Werbeeffekt und einen Imageaufbau für das werbende Unternehmen zu erzielen. Zudem wird die Markenbekanntheit durch professionellen Einsatz von Werbeartikeln positiv beeinflusst.
Wo sehen Sie den deutschen Markt für Werbeartikel in zehn Jahren? Welche Produkte werden dominieren? Welche Werbeartikelhändler werden erfolgreich sein?
Kapanski: Der Werbeartikelmarkt ist extrem schnelllebig, sodass man keine zehnjährige Prognose abgeben kann. Bei DIE6 partizipieren wir vom permanenten Informations- und Ideenaustausch innerhalb der Gruppe und mit unseren Lieferantenpartnern. Sehen Sie es als einen großen Wissenspool, von dem der Werbeartikelanwender profitieren kann. Ich bin davon überzeugt, dass langfristig genau die Werbeartikelhändler positiv am Markt überzeugen, die sich derartiger Informationsquellen bedienen können. Allein die Fülle an Gesetzesänderungen, die Veränderungen der Märkte weltweit (insbesondere der Beschaffungsmärkte) oder das Erkennen aktueller Trends sind Aufgabenstellungen, wie man sie nur in einem funktionierenden Verbund erfüllen kann.
Zum heutigen Zeitpunkt ist nicht abzuschätzen, welche Produkte in den nächsten Jahren dominieren werden und wo der Markt konkret stehen wird. Meine Empfehlung an die Entscheider der Marketingabteilungen: Nutzen Sie die Erfahrung und Beratungsqualität der professionell aufgestellten Werbeartikelberater! Seien Sie fair und vergleichen nicht über das Internet Äpfel mit Birnen. Die Beratung des Werbemittelberaters ist extrem kostenintensiv und nach guter alter kaufmännischer Sitte, sollte dies in Geschäftsbeziehungen auch berücksichtigt werden.
Kommt in naher Zukunft alles aus dem Web?
Kapanski: Das Internet wird sich in Zukunft als Informationsquelle weiter etablieren. Doch was Sie dort sehen, ist in den meisten Fällen nicht das, was Sie erwarten können! Ein Werbeartikel hat unbeschreibliche Eigenschaften. Seine Haptik kann entscheidend sein für den Erfolg im Einsatz. Er kann alle Sinne ansprechen und gerade hier beim Empfänger im Unterbewusstsein Reaktionen hervorrufen. Alle diese positiven Eigenschaften können Sie beim Kauf über das Internet nicht ermitteln. Zudem erhalten Sie dort in den meisten Fällen Standardartikel, die nicht unbedingt zum optimalen Werbeerfolg führen. Im Internet bewegen sich viele „schwarze“ Schafe, die Qualität des Unternehmens und seiner Dienstleistungen lässt sich nur schwer einschätzen. Wir bei DIE6 dagegen legen seit nunmehr fast 25 Jahren allerhöchste Qualitätsmaßstäbe an, von denen unsere Mitgliedsunternehmen auch in Zukunft nicht abweichen werden.
Quelle: Dedica